Im Austausch mit Schulleiterin Andrea Feitz, Diakon Konrad Niederländer (Vorstand des Caritasverbandes für die Diözese Passau) und Einrichtungsleiterin Michaela Meindl erkundigte sich Rita Hagl-Kehl, SPD-Bundestagsabgeordnete, über Aktuelles aus dem Berufsbildungszentrum für soziale Berufe.
Obwohl wir uns bereits vor Corona relativ gut auf digitale Kommunikationsangebote eingestellt hatten, ersetzt doch nichts den persönlichen Austausch mit unseren Schülerinnen und Schülern.
Andrea Feitz
„Obwohl wir uns bereits vor Corona relativ gut auf digitale Kommunikationsangebote eingestellt hatten, ersetzt doch nichts den persönlichen Austausch mit unseren Schülerinnen und Schülern. Vor allem in sozialen Berufen ist der persönliche Kontakt besonders wichtig“, berichtete Andrea Feitz ihre Erfahrungen aus der Corona-Pandemie zu Beginn. Das Berufsbildungszentrum bietet neben den Berufsfachschulen in den Richtungen Pflege, Altenpflegehilfe und Kinderpflege auch eine Ausbildung in der Fachakademie für Sozialpädagogik. Insgesamt hat das Berufsbildungszentrum in Zwiesel aktuell über 350 Schülerinnen und Schüler, die teilweise sogar Anfahrtszeiten von bis zu eineinhalb Stunden in Kauf nehmen und von 65 Lehrkräften unterrichtet werden. In Kooperation mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg kann man zudem bereits seit 2021 berufsbegleitend den Bachelor-Studiengang Soziale Berufe studieren. Als Berufsfachschule der Caritas könne man zudem bei den Praktika sehr eng mit den Einrichtungen der Caritas in der Region zusammenarbeiten, so Konrad Niederländer. „Zentraler Baustein einer Ausbildung in der Alten- und Kinderpflege sind Praktika. Als Caritas betreiben wir viele Kindertageseinrichtungen und Senioren- und Pflegeheimen, mit denen wir natürlich eng zusammenarbeiten können“, ergänzte Niederländer.
Die Beschäftigten in der Pflege verdienen Anerkennung und Unterstützung – und das nicht erst seit Corona.
Rita Hagl-Kehl
Neben den fachlichen Kenntnissen legt das Berufsbildungszentrum den Fokus in der Ausbildung vor allem auch auf die psychologische „Ausbildung der Persönlichkeit“, betonte Michaela Meindl: „Die Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen ist nicht für jeden das Richtige. Uns ist es deshalb auch wichtig, unsere Schülerinnen und Schüler auch psychologisch auf die spätere berufliche Tätigkeit vorzubereiten.“ Insgesamt müssen Pflegeberufe, egal ob in Kinder,- Kranken- oder Altenpflege, deutlich aufgewertet werden, waren sich Rita Hagl-Kehl und die Gesprächspartner der Caritas einig. Dazu Rita Hagl-Kehl: „Die Beschäftigten in der Pflege verdienen Anerkennung und Unterstützung – und das nicht erst seit Corona. Wir müssen und werden in dieser Legislaturperiode deshalb die Arbeitsbedingungen verbessern, für leistungsgerechte Löhne sorgen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern.“ Im Anschluss an das Gespräch besichtigte man gemeinsam den Neubau des Berufsbildungszentrums, dessen Einrichtung bei Eröffnung sowohl technisch als auch pädagogisch modernsten Standards entsprechen wird. Besonders beeindruckte im Rahmen der Führung aber der scheinbar frei schwebende Andachts- und Besinnungsraum, der für Gottesdienste genutzt werden kann, im normalen Schulalltag aber als Ruhe- und Rückzugsort frei zugänglich sein wird.