Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds fördert erneut niederbayerisch-tschechische Projekte

Als deutscher Projektpartner wird der Landkreis Freyung-Grafenau mit umgerechnet ca. 2.290 EUR für die tschechische Herausgabe der überarbeiteten Chronik der Gemeinde Čkyně gefördert. Das Buch „Das Geheimnis der Löwen von Čkyně“ erzählt die Geschichte der Gemeinde und des Gutes Čkyně im Böhmerwald und basiert auf den Aufzeichnungen des letzten deutschen Gutsherrn sowie der Gemeinde-, aber auch der Pfarr- und Schulchronik. Die Publikation bietet ein ganzheitliches Bild der Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert mit besonderem Fokus auf der Geschichte des Ortes im 20. Jahrhundert an. Die historischen Angaben und Ereignisse werden im Buch thematisch mit Erinnerungen unterschiedlicher Persönlichkeiten von Čkyně verbunden, so dass eine sehr eindrucksvolle und lebendige Beschreibung der Veränderungen und Erlebnisse entsteht. Die Chronik des Gutes Čkynĕ stellt ein Zeitzeugnis dar, das Geschichte lebendig werden lässt, dabei den Menschen in den Vordergrund stellt und es somit nachfolgenden Generationen erleichtert, Zugang zu einer schwierigen Zeit zu ermöglichen.
Auch die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald hat einen Projektantrag eingereicht und erhält zusammen mit seinem tschechischen Projektpartner, dem Verlag Zdeňka Drahná, dank des Einsatzes von Rita Hagl-Kehl für die deutsch-tschechische Herausgabe eines Comic-Buches über die Geschichte des Böhmerwaldes umgerechnet ca. 7.650 EUR. Das „Comic-Buch über die Geschichte des Böhmerwaldes“ richtet sich an Schulkinder auf beiden Seiten der böhmisch-bayerischen Grenze und hat als Ziel, die Geschichte dieser einzigartigen Grenzregion anhand von ausgewählten Ereignissen und Persönlichkeiten vorzustellen. Das Buch umfasst vielfältige Aspekte aus den Themenbereichen Geschichte, Kultur, Politik sowie Naturschutz und stellt somit ein für junge Menschen ansprechendes, leicht zugängliches Medium, das Regionalgeschichte vermittelt, dar. Dabei steht das wechselseitige Verhältnis der Bevölkerung der Grenznationen im Vordergrund. Die Publikation soll kostenlos an Schulen zur Verfügung gestellt werden. Das grenzüberschreitende Projekt trägt dazu bei, die Zusammenarbeit und das Freundschaftsverhältnis zwischen Tschechien und Deutschland zu stärken.
Die Gemeinde Bodenmais im Landkreis Regen realisiert regelmäßig kulturelle Aktivitäten mit dem Schwerpunkt der deutsch-tschechischen Verbundenheit. Dieses Jahr erhält die Pfarrei Bodenmais als Mitorganisator für ein Musikprojekt eine Bezuschussung durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. Das Europäische Festival der geistlichen Musik Šumava, welches vom 21. Mai bis zum 13. Juni 2021 stattfinden wird, wird mit 200.000 CZK (umgerechnet ca. 7.650 Euro) unterstützt. Das Festival ist ein musikalisches Zusammentreffen verschiedener Amateur- und semiprofessioneller Chöre und Instrumentalensembles aus Deutschland und Tschechien. Alljährlich finden in seinem Rahmen etwa dreißig Konzerte oder liturgische Zeremonien statt. Das diesjährige Projekt ist eine Verlegung des Festivaljahrgangs 2020, der aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte. Die geplanten Aktionen des Musikfestivals werden dieses Jahr in einem neuen Format stattfinden. Neben den traditionellen „Live“-Konzerten werden zwei Alternativen, die die möglichen epidemiologischen Szenarien berücksichtigen, geplant. Bei Teilbeschränkungen werden nur Kammerkonzerte ohne Vokal-Komponente live stattfinden. Größere Auftritte werden online übertragen. Bei strengeren Restriktionen wird das gesamte Programm in digitaler Form stattfinden. Um die daraus entstehenden Mehrkosten zu decken, werden zusätzliche Fördermittel zur Verfügung gestellt. Dieses Festival ist das größte vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds geförderte Kulturprojekt seiner Art. Einzigartig ist es auch in seinem Umfang und dem unermüdlichen Verweis der Antragsteller auf die gemeinsamen geistigen und kulturellen Traditionen Westböhmens und Bayerns.
Darüber hinaus hat der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds erneut Corona-Soforthilfen in Höhe von über 92.000 EUR für die besonders unter den Folgen der Pandemie leidende deutsch-tschechische Grenzregion verteilt. Die Gelder gehen an 19 Organisationen auf beiden Seiten der Grenze, die akute medizinische und soziale Hilfe leisten. Weiter hat der Fonds Sonderförderung an 43 Akteure und Initiativen vergeben, die ihre deutsch-tschechischen Aktivitäten einstellen mussten und dadurch in eine teils existenzbedrohende Lage geraten sind. Durch Kompensationszahlungen in Höhe von insgesamt 201.030 EUR wird ihnen die Überwindung des Lockdowns erleichtert. Dadurch werden auch weitere grenzüberschreitende Kooperationen in der Zukunft ermöglicht.
Die Sozialstation „Sankt Elisabeth“ in Böbrach erhält eine finanzielle Unterstützung in der Form einer Sonderförderung. Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds hat erneut Corona-Soforthilfen für die besonders unter den Folgen der Pandemie leidende deutsch-tschechische Grenzregion verteilt. Die Gelder gehen an Organisationen auf beiden Seiten der Grenze, die akute medizinische und soziale Hilfe leisten. Die Sozialstation „Sankt Elisabeth“ im Landkreis Regen bekommt 4.000 EUR für die Mehrarbeit von Angestellten bzw. für die verstärkte Betreuung von Seniorinnen und Senioren, die durch die Corona-Pandemie bedingt ist. Auch der Verein „classic events niederbayern e.V." aus Passau, der seit 2003 Konzerte unterschiedlichster Stilrichtungen präsentiert, erhält 5.000 EUR im Rahmen des Sonderförderprogramms im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
Hintergrund:
Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds hilft, Brücken zu bauen zwischen Deutschen und Tschechen. Er fördert gezielt Projekte, die Menschen beider Länder zusammenführen und Einblicke in die Lebenswelten, die gemeinsame Kultur und Geschichte ermöglichen und vertiefen. Seit 1998 hat der Zukunftsfonds insgesamt über 63,5 Millionen Euro für rund 11.600 Projekte zur Verfügung gestellt. Weitere Infos finden Sie unter: http://www.fondbudoucnosti.cz/de/