Johannes Schätzl, MdB: „Mir liegt das Thema sehr am Herzen“/ Rita Hagl-Kehl, MdB: „Auswahlprozess ist transparent gestaltet“ – weitere Gespräche und Veranstaltungen für die Region geplant
Angesichts der langwierigen Entscheidung rund um ein mögliches Endlager für Atommüll im Bayerischen Wald haben sich die bei-den niederbayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Schätzl und Rita Hagl-Kehl in Berlin erneut mit Vertretern der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) getroffen. Zudem plant Johannes Schätzl für die Menschen in der Region zusammen mit der Stadt Hauzenberg eine große Informationsveranstaltung im Herbst dieses Jahres.
Derzeit befinden wir uns erst am Anfang des Auswahlprozesses, um deutschlandweit den geeignetsten Endlagerstandort zu finden.
Rita Hagl-Kehl
Beim Treffen im Berliner Büro der BGE ließen sich Rita Hagl-Kehl und Johannes Schätzl auf den neuesten Stand der Endlagersuche bringen. Derzeit befinden sich die Verantwortlichen in einer Analyse, die darüber entscheiden soll, welcher Ort in Deutschland für eine Endlagerung bestmöglich in Frage kommt. „Die Betonung liegt hierbei auf bestmöglich. Dafür ist eine fundierte wissenschaftliche Analyse aller potenziell in Frage kommender Regionen notwendig“, sagt Steffen Kanitz, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der BGE. Die wissenschaftlichen Methoden diesbezüglich seien in den letzten 30 Jahren stark weiterentwickelt worden. Bis zum Jahr 2031 soll Klarheit darüber herrschen, wo der Atommüll letztendlich gelagert werden wird. „Derzeit befinden wir uns erst am Anfang des Auswahlprozesses, um deutschlandweit den geeignetsten Endlagerstandort zu finden“, so Rita Hagl-Kehl. Rund 20 Jahre planen die Verantwortlichen dann für die Bauzeit des Lagers ein. Die Einlagerung wird nochmals weitere 40 bis 50 Jahre in Anspruch nehmen, ehe mit einer kompletten Versiegelung im Jahr 2100 gerechnet wird.
Ob all dies für die Region Niederbayern relevant werden wird, soll nun die Analyse anhand einer Vielzahl von geowissenschaftlichen Kriterien entscheiden. Neben der BGE und dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung als staatliche Aufsichtsbehörde spielen gesetzlich festgelegte Beteiligungsmechanismen eine wichtige Rolle bei der Endlagersuche. So sollen auch kommunal engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Sprache kommen können. „Der ganze Prozess ist bewusst mit großem zeitlichem Spielraum und transparent gestaltet, um allen gesellschaftlichen Akteuren die Möglichkeit zu geben, aktiv an der Endlager-suche teilzunehmen“, ergänzt Rita Hagl-Kehl in diesem Zusammenhang.
„Mir liegt das Thema sehr am Herzen“, erklärt Johannes Schätzl. Für die Menschen in der Region plant er deshalb gemeinsam mit der Stadt Hauzenberg einen öffentlichen Diskussionsabend mit Vertretern der BGE. „Interessierten und besorgten Bürgerinnen und Bürgern soll so die Möglichkeit gegeben werden, vor Ort Fragen zu stellen und sich an der Diskussion rund um die Endlager-suche zu beteiligen“, so der SPD Politiker. Nähere Informationen hierzu folgen demnächst.